Rolf Ebert
Die meisten Bombenkrater aus dem 2. Weltkrieg haben 80 Jahre nach ihrer Entstehung nichts Bedrohliches mehr. Sie sind eher unscheinbar, oft nur sanfte Mulden im Wald – man kann sie übersehen. Andere beeindrucken durch mehrere Meter Durchmesser und Tiefe.

Josef Kieslich
Bei meiner Annäherung an das Thema „Does The Ground Remember“ empfinde ich es als Herausforderung, eine eigene Bildsprache zu entwickeln, die einerseits die traumatischen Erlebnisse der Menschen und die Wunden, die die Bombenabwürfe in der Natur hinterlassen haben, sichtbar macht. Andererseits gilt es, den Übergang von Zerstörung zu Heilung und von Verlust zu Hoffnung zu symbolisieren.

Wilfried Homann
„Does The Ground Remember?“ Ja, er weckt auch in mir Erinnerungen!
Die Auseinandersetzung der Studierenden (meine Enkelgeneration) mit dieser Frage, hat auch meine Dämonen der Nachkriegszeit und die Albträume der Zukunft geweckt. Als Pazifist und Kriegsdienstverweigerer hat mich dieses Thema stark angesprochen. In meinen Bildern versuche ich meine Ängste und Sorgen der Gegenwart mit den Erinnerungsspuren der Vergangenheit zu verarbeiten.

Stepahn Ronge
Was sehe ich? Was erinnere ich als Betrachter der Krater, der ein Bild machen will? Ich sehe eine Vertiefung im umgebenden Erdniveau, vielleicht noch einen umlaufenden kleinen Wall. Nahezu immer findet sich kein oder kaum Bewuchs im Krater. Möglicherweise Wasser in der Mitte. Ich erinnere die Erzählungen meiner Mutter über die ersten Bombardierungen Dortmunds und ihre Folgen: Zerstörung, Leid, Angst, Flucht, Tod! Ich erinnere, dass sich in modernen Zeiten die Antriebsmittel (Raketen/Drohnen) geändert haben und die Zielgenauigkeit zugenommen hat. Der Himmel ist im Wortsinne als Wegbereiter geblieben.


