BOOM BOOM CRAFT

Eine kleine, pistolenförmige Figur aus weichen Materialien entsteht – eine scheinbar harmlose Geste, die an Bastelmomente aus der Kindheit erinnert. Die Besucher:innen sind eingeladen, leere Pistolenhüllen mit bunten Stiften zu gestalten und sie mit weichem Füllmaterial wie Watte zu befüllen. Was spielerisch beginnt, wirft beim genaueren Hinsehen Fragen auf: Die Form der Pistole bleibt deutlich erkennbar und verweist auf Objekte, die mit Gewalt, Kontrolle und Macht verbunden sind.

Diese Arbeit thematisiert den Übergang vom Spiel zur Symbolik. Sie untersucht, wie sich Bedeutungen verändern, wenn vertraute Formen aus ihrem ursprünglichen Kontext gelöst werden. Das entstandene Objekt hat zwar keinerlei Funktion, doch seine Form trägt – wie bereits angedeutet – zahlreiche Erinnerungen an Gewalt in sich.

Indem die Besucher:innen selbst aktiv werden, entsteht eine direkte Auseinandersetzung mit dem Material und seiner Wirkung. Das Basteln wird zu einem Reflexionsprozess über die Rolle solcher Objekte im Alltag.

Die Arbeit lädt dazu ein, über die Grenze zwischen Unschuld und Bedeutung nachzudenken – darüber, wie schnell sich scheinbar harmlose Dinge als Träger komplexer Inhalte entpuppen können.


Solah Nam

studiert Kunst an der Kunstakademie in Münster. Die aus Südkorea stammende Künstlerin setzt sich in ihrer Kunst mit der Darstellung von Krieg und Gewalt im Alltag auseinander. Sie hinterfragt, wie Macht und Stärke durch die Bildsprache und Narrative von Videospielen und anderen Medien geprägt wurden. Nam regt ihr Publikum an, zu hinterfragen, wie Gewalt konsumiert wird.


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