Der Text versucht mit der Welt unterhalb der Erde in Verbindung zu treten. In imaginierten Momenten der Zuneigung finden historische Ereignisse des Verlustes zu sich. Das lyrische Ich denkt an seine Liebhaberin, die in Folge eines Krieges verstarb und nun über Gezeiten in Kontakt treten möchte. Sie vereint sich mit den Wurzeln der Bäume im Wald und kommuniziert so die Wunden der Kriege und des Zerfalls. Es geht darum, den Erinnerungen zu lauschen – den Bodenschätzen des Waldes und der Erde, über Ländergrenzen hinaus. Der Schmerz des Waldes und die Heilung, die durch den Wald erfahrbar wird, stehen in einem Widerspruch zueinander, der bei der Überbrückung von Traumata eine essenzielle Rolle spielt.

Zahraa Khanafer
ist Kunststudentin an der Kunstakademie Münster. Ihre künstlerische Praxis basiert auf Sprache und erforscht die Schnittmenge von Video, Text und Sound, um Themen wie Erinnerung, Identität und Dekonstruktion von Machtverhältnissen zu untersuchen.
Im Jahr 2024 war sie Mitveranstalterin der Instagram-Plattform „Kunst Junger Musliminnen“, die sich für die Sichtbarkeit muslimischer Künstlerinnen in Deutschland einsetzt, und organisierte ein Symposium über muslimische Perspektiven in der zeitgenössischen Kunst.
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