Die Arbeit besteht aus porösen, grau gebrannten Tonbehältnissen, die Wasser aus der Umgebung aufnehmen und speichern. Der Ton, spröde und offenporig, bietet Raum für Wandlung – erinnert an eine Haut, die atmet, Feuchtigkeit hält und sich verändert.
Die obere Schicht der Behältnisse enthält Samenbomben in der Form von Embryonen – eine Urform des Lebens, die in ihrer Gestalt an alle Tiere erinnert. Eingebettet in Erde, feinen Ton und Kompost tragen sie die Samen des Wundklees und Purpurklees – Pflanzen, die Schwermetalle aus dem Boden aufnehmen und ihn regenerieren.
Mit der Zeit keimen die Samen. Moos und Flechten setzen sich auf der feuchten, porösen Oberfläche fest, wachsen langsam, verändern das Material, machen es lebendig.
Die Skulptur steht still, nimmt auf, speichert – ein Behälter für Zeit und Wandlung. Eine Bombe ohne Lärm, eine Explosion ohne Zerstörung. Ihre Detonation erfolgt in Stille, nicht durch Feuer, sondern durch Wachstum. Wundklee zieht das Gift aus der Erde – wo einst eine Detonation war, kann etwas Neues entstehen.

Alla Zhyvotova
studiert Kunst an der Kunstakademie Münster. Die gebürtige Ukrainerin entwickelt in ihrer Kunst Installationen, Skulpturen und Videos. Sie thematisiert die Koexistenz von Menschen und nichtmenschlichen Wesen sowie das Sein in der Umwelt. Ihr besonderes Interesse gilt der Erforschung physischer Möglichkeiten der Materialien. Die Potenziale der Materialien werden sichtbar gemacht.