Versuch zu angeln

Ein sich neigender Baum wird zur Angel. Seine Form scheint wie gemacht für diese Verwandlung. Spielerisch ergänzt um grundlegende Bestandteile einer Angelrute, Angelrolle, Angelschnur und Ringe, fügt er sich in die Landschaft ein und wird gleichzeitig zum Fremdkörper.
Die Schnur führt zu einer Pose. Diese treibt wartend auf der Wasseroberfläche, doch kein Fisch wird anbeißen. Falls das Wasser im Krater verdunstet, verliert sie vollends ihre Funktion.

Der Krater scheint leblos. Doch unter der Oberfläche wimmelt es von Leben. Insekten, Frösche, Kleinstlebewesen. Der Ort, der durch Zerstörung entstand, ist heute ein Rückzugsort, Lebensraum und Wasserspender.


Nicole Widner

studiert Freie Kunst an der Kunstakademie Münster. Ihre Kunst entsteht aus einer materialbezogenen Denkweise. Die gefundenen Materialien werden durch eine schnelle, spielerische und intuitive Arbeitsweise kombiniert.

Ihre wichtigsten Stationen:

  • „good intentions are never good enough“ im K29 in Düsseldorf (2024)
  • DAAD nrw:exchange – Dein UK-Stipendium (2024)
  • Piepenbrock Kunstförderpreis (2019)

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